Weblogs Kitchen


...ein humorvoller Blick
in die Küche der Webköche

Mann und Frau - wer surft schon genau...

Frauen: Bis vor kurzem hieß es, sie liegen bei der Nutzung des Webs schon fast gleichauf - nun tönt es wieder: Nein, lieber doch nicht. Eine neue Forsa-Studie (http://www.atfacts.de) bericht davon, dass im Jan 2004 zwar 63% der Männer, aber nur 47% der Frauen Onliner sind. Daß dies zusammen zwar 110% sind, hat mich auch erst verwirrt, ist aber korrekt, weil addieren is hier nicht!
Wer nun enttäuscht sein Shop-Admin-Passwort theatralisch über einem Bunsenbrenner den Rest geben will, handelt dennoch voreilig. Wer glaubt, die aus dem realen Leben bekannten Einkaufsgewohnheiten (siehe Beispiel) träfen auch im Web zu, der irrt -man ahnt es- schon wieder. Der Link zum Beispiel eben sagt natürlich nicht die ganze Wahrheit. Natürlich...

Frauen kaufen (sorry: auch) im Web sehr viel zielgerichteter ein, lassen sich weniger ablenken (Blinki-Gimmicks lassen eben nicht grüßen) und kaufen auch nicht unbedingt mehr als geplant. Wir haben bei unseren Usability-Analysen auch die Erfahrung gemacht, dass Frauen sehr viel mehr auf Hinweise und Ratschläge anderer Surferinnen (-innen!) achten, als Männer. Einige der letzteren Exemplare sollen ja auch schon halb verhundert -weil verirrt- in ihrem Auto in besonders unübersichtlichen Großstädten aufgelesen worden sein. Das eigenen Navigaitonssystem kann man ja heimlich fragen, aber so richtig offen auf der Straße nach dem Weg fragen? Das ist schließlich eine Frage der Ehre. Vielleicht haben sich da Rudimente ins Web gerettet?
Wie auch immer. Wo sich Frauen noch erheblich von Männern bei Ihren Nutzungsgewohnheiten unterscheiden, ist das Sicherheitsbewußtsein. Sie geben die Nr. der Kreditkarte (hoffentlich der eigenen, DAS wurde leider nicht mit untersucht) sehr viel leichter heraus. Datendiebstahl wird wohl eher als Schnick-Schnack angesehen. So gesehen sind sie vielleicht noch ein Stück pragmatischer. Denn ihre Männer geben sie (die Kleditkalte natüllich) nach jedem Redezvous und dem Genuß von Nr. 35a mit etwas 7 und wenig 12 dem fernöstlichen wirkenden Obel in die Hand. Und der verschwindet damit hinten ums Eck und kommt nach 10 Min. wieder. Nein - für eine Blankkopie hat die Zeit sicher nicht gereicht... Wir schweifen aber schon wieder ab.
Die kürzlich erschienene Studie von eResult "Woman Online II" weist deutlich auf einen der zentralsten Punkte hin. Frauen sind sehr viel "usability-sensibler". Unverständliche Formulare (also fast alle?), mißverständliche Navigationsbegriffe (also fast alle?) aber auch schlechtes Design (hmmm) halten sie erfolgreich vom Online-Einkauf zurück. Müssen die männlichen Shop-Architekten nun ihr Weltbild über Webseiten oder das über Frauen revidieren? Egal - beides mag auch einzeln helfen.

Für das Betreiben von Online-Shops sind solche unterschiedlichen Verhaltensweisen wichtig zu (er)kennen -natürlich je nach feilgebotenen Produktarten. Da kann es sich also schon mal lohnen, statt der klassischen Bannerwerbung vielleicht sogar in Foren... hmmm... oder gar...

Lassen wir das lieber heute dabei. Bevor Sie sich jetzt dumme Gedanken machen, auf die Sie dann am Ende auch noch kommen....

Quellen:
Webnutzung: Kluft zwischen Frauen und Männern vergrößert sich (pdf)

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 20:21 | Kategorie: Tipps und Hinweise

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