Weblogs Kitchen


...ein humorvoller Blick
in die Küche der Webköche

26.03.04

Ob "Disclaimer" abmalen reicht...?

"Wir distanzieren uns von allen Links, die wir setzen..." - So oder so ähnlich schreibt es wohl jeder in seinen "Disclaimer", um einen Haftungsausschluß zu erreichen. Denn wenn andere Webmaster gar Unartiges oder Böses auf die verlinkten Seiten stellen sollten, könnte ja schon mal der Mikro-Prozessor (kleiner Staatsanwalt) an der Tür klopfen.

Wir wissen ja nun schon länger, dass solche Haftungssauschlüsse im Ernstfall unwirksam sind. Sorgfalt (also ab und an nachsehen) und nicht pauschales "ich-kann-nix-dafür" ist hier der einzige Helfer.

Den Vogel der elektronischen Kopier-Sprühdose hat aber wohl das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen abgeschossen: Im Webauftritt distanziert man sich dort auf ausnehmend hübschen Webseiten sogar von der eigenen Landesregierung und den anderen Bundes- und Landesregierungen. Ob die mehr wissen, was dort wohl alles auf den verlinkten Seiten liegt? Müssten sie als oberste Schlapphüter ja wohl - oder?

Hinweis:
Hier nachfolgend (continue reading) hab ich den Text in der Vollversion dieses Artikels mal sicherheitshalber für die Nachwelt unten angehängt gesichert. Wer weiß, wann man das beim LKA merkt und wieder entfernt... (Schade eigentlich, dass die wunderbare rotierende Weltkugel nicht mit kopiert wurde - naja, gibts ja zur Not in jedem schlecht sortieren Web-Gimmik-Shop)

Weiterlesen: "Ob "Disclaimer" abmalen reicht...?"
Geschrieben in Weblogs Kitchen um 18:26 | Kategorie: Tipps und Hinweise

12.03.04

Nein, nein, nein - sie lesen nicht

Immer wieder kommt die Frage und immer wieder ist die Anwort dieselbe. Wie lesen Besucher Webseiten? Gar nicht. Nein, sie tun es einfach nicht. Was sich selbst in Fachkreisen schon rumgesprochen hat, ist bei Unternehmen, die ihre Webseiten textlich selbst bestücken möchten noch immer weitgehend unbekannt: Nein, Besucher lesen keine Texte!

Naja... ab und an schon. Und zwar zur Orientierung auf der Suche nach ihrem individuellen Ziel. Dabei werden Texte überflogen - besser: gescannt. Dabei erfassen die Augen ganze Sätze und gleiten in Schritten (Sakkaden) über den Text. Das Landesinstitut für Erziehung und Unterricht in Stuttgart hat das einmal bildlich dargestellt (hier ansehen). Wen das noch immer nicht so richtig überzeugt, der möge den folgenden Text durchsehen und versuchen, den Sinn zu erfassen:

Wie leesn Behecsur enlnizee Sätze auf Webietsen? Enie nuee Stidue der Cmabridge Uinervtistät ziegt, dsas die Riehenfloge der Bcuhstbaen raitlev eagl ist. Hahpstcaue der etsre und der ltzete Btchuasbe setehn an der reciigthn Sltele - dwizhacsen knan bleieibg gatcesuht wedren! Geaulbn Sie das?

Da haben wir aber ordentlich die Wechsstaben verbuxelt. Aufmerksame "Sanner" unter Ihnen haben sicher bemerkt, das man den Text um so besser versteht, um so schneller man liest. Hexenwerk?

Wer noch immer nicht überzeugt ist, kann hier online selbst Textbuxeln vertauschen lassen. Man gibt dort einen beliebigen Text ein und außer den Anfangbuchstaben werden alle "Innenbuchstaben" zufällig vertauscht. Wer zuviel so verschwurbelten Text konsumiert, bei dem wird möglicherweise nach einiger Zeit die Einnahme schwerer Psychopharmaka notwendig - verstehen läßt sich das Buchstabenroulette aber meist trotzdem ohne Probleme. Die Entdeckung geht auf Graham Rawlinson zurück, der dieses Phänomen 1976 in seiner Dissertation beschrieb und untersuchte. Seither wird sie im Web fälschlicherweise verschiedenen Universitäten zugeschrieben.

Wenn wir nach der Erkenntnis dieses "Scanvorgangs" noch berücksichtigen, dass Text am Bildschirm nur ca. 25% langsamer gelesen werden kann, muss man kein Prophet sein: Lesen im Web (sprich am Bildschirm) macht einfach keinen Spaß. Das Leuchten zwischen den Buchstaben (anders als auf Papier) ermüdet zudem die Augen. Was können wir daraus lernen?

Eigentlich profan: Wenig Text schreiben, anschließend die Hälfte wegkürzen. Dann einen Tag liegen lassen und nochmal um ein Drittel kürzen. Jetzt noch Schlüsselbegriffe in Absätzen fett machen, weil das den Scanvorgang erleichtert und... ja und... dann nicht frustiert sein, wenn der Test zwischen den fetten Worten dann doch meist nicht gelesen wird.

Nun gut - ein paar Besucher lesen ihn schon, aber nur wenn er für sie (Selbststeuerung!) interessant erscheint und nur, wenn er nützlich ist.

Ich hoffe, der Text hier war nützlich... ;-)

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 13:13 | Kategorie: Web-Usability

10.03.04

Warum brauchen wir Spyware?

In USA steht ein Gesetz gegen Spyware (das sind Programme, die beim Anwender installiert ungefragt und heimlich Daten sammeln und dann versenden) kurz vor dem Inkrafttreten. Seit einigen Tagen regt sich plötzlich der Widerstand namhafter Unternehmen. Mircosoft, AOL, eBay, Amazon, AT&T, Yahoo und einige andere machen mobil. Das Gesetz gefährdet "eine Menge wichtiger und nützlicher Software-Produkte zur Internet-Kommunikation" heißt es in der Brandkritik.

Soweit bekannt ist, nutzt keines dieser Unternehmen Spyware. Trotzdem wird plötzlich aus allen Rohren geschossen. Das Gesetz verbietet eine ungefragte Sammlung und Versendung von Nutzerdaten und fordert, dass sich akzeptierte Spyware leicht wieder entfernen läßt. Mehr eigentlich nicht.

Welches Problem Amazon & Co. damit wohl haben? Das Web ist immer für Überraschungen gut - man wird also sehen...

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 17:40 | Kategorie: Tipps und Hinweise

09.03.04

Nachtrag: Audi noch schlimmer...

Horch!

Der erste Kommentar zum Vau Weh Beitrag ist schon eingetrudelt...

Man erfährt also, dass Audi auch nicht besser wäre. Der neue A6 als Diesel mit Standard-Innenpolster im Konfigurator gewählt...

Schwerer Fehler, weil -Zitat Konfigurator-:
"Ihr Ausstattungswunsch weicht leider von unseren aktuellen Ausstattungskombinationen ab. Bitte entscheiden sie sich durch einen Klick auf "zuwählen" für ein weiteres Ausstattungsmerkmal oder machen Sie durch "abwählen" eine bereits getroffene Entscheidung rückgängig."

Wir haben Serienausstattung gewählt. Hmmm. Also gut, dann eben was "zuwählen" (blödes Wort). Bringt uns dann:
"Ihr Ausstattungswunsch weicht leider von unseren aktuellen Ausstattungskombinationen ab. Bitte entscheiden sie sich durch einen Klick auf "zuwählen" für ein weiteres Ausstattungsmerkmal oder machen Sie durch "abwählen" eine bereits getroffene Entscheidung rückgängig."

Also hier geht´s auch definitiv nicht weiter... Bleibt nur zu vermuten, dass keiner dieses Auto kauft und daher auch niemand merkt, dass es nicht geht. Oder, dass es Audi noch gar nicht selber probiert hat, das Auto online zu konfigurieren. Oder dass Audi pelzig auf Hinweise reagiert. Oder dass es den potentiellen Käufern wurscht ist, sie nix sagen und halt einfach zum Händler laufen.

Liebe Audianer: Alle genannten Möglichkeiten sind schlecht

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 14:59 | Kategorie: Web-Usability

Au Weh- VW...

Vau Weh ist also nun der acht größte Autokonzerne der Welt und setzt etwa 17.5 Mrd. € um. Mit Autos natürlich. Darf man dann annehmen, dass die was vom Autoverkaufen verstehen? Logisch. Auch im Web?

Brot und Butter-Modell ist sicherlich neben dem Golf der Passat. Einheitsbrei ist langweilig, also gibt´s natürlich verschiedene Ausstattungslinien. Da preist die Webseite für die geschäftliche Nutzung folgerichtig eine Business-Line an (zu sehen hier).

Leider ist die wunderbare Musik hier nicht zu hören, das gibts nur online bei Volkswagen! So nun schnell rein in den Configurator (Zeit mitbringen, das Teil trainiert die Besucher für eine Entschleunigungstherapie) und mal sehen, was er kostet, wenn auch ein Lenkrad dabei ist.

Was Erkan mit "Ey bin isch etz bled oder was" auf seine eignes Unvermögen beziehen würde, erkennt der geneigte Kaufwillige schon nach ein paar Minuten verzweifelter Suche: Business-Edition is nich.

Schade. Naja, das kennen wir ja, also ab zum Händler. Und wieder eine lange Nase. Gibts schon seit letztem Jahr nicht mehr...

Vielleicht wären ein paar Euro von den 17.5 Mrd. in die Qualitätssicherung der opulent wirkenden und selbst bei dicker Leitung quälend langsamen Webseiten doch kein rausgeworfenes Geld gewesen?

So jetzt aber schon...

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 14:30 | Kategorie: Bad, bad sites

08.03.04

Benutzername, Username, Nutzername oder User-ID?

Das Web ist voll davon : Geschützte Bereiche. Sie kann man nur betreten, nach dem man einen mehr oder weniger großen Datenstrip hingelegt hat. Einige Verlage beschäftigen Formularfetischisten, andere wollen wirklich nur die eMail. Wie auch immer - wie soll der Zugang denn nun heißen?

Username, Benutzername, User- oder Benutzer-ID oder doch Nutzer-ID? Gar User- oder Nutzerkennung? Und wie erfragt man, ob da tatsächlich Hein-Nutz vor dem Schirm sitzt? Mit einem Kennwort, Geheimwort, einem Passwort oder gleich international mit dem Password? Und drückt man dann "Anmelden", "Einloggen", "Betreten", "Enter" oder "Login"?

All diese Spielvarianten gibt es im Web und wer sucht, findet sicherlich noch weitere Beispiele. Die Argonauten sind diesen und anderen Begriffen nachgegangen und haben untersucht, auf welche Akzeptanz welcher Begriff fällt. Das Votum der Nutzer (oder Besucher, User, ...) ist recht eindeutig:
Man möchte seinen Namen als Benutzername zusammen mit einem Passwort eingeben und dann auf Login drücken. Andere Begriffe haben eine deutlich geringere Akzeptanz. Also - warum ohne Not von den Wünschen der Besucher (oder Nutzer, eConsumern, ID-Inhabern...) abweichen?

In der Tat! Warum?

Und noch was für die Profis unter den Account (oder Benutzerkonten ...) Verwaltern: Meint Ihr wirklich, mit Fragen wie "wo sind Sie geboren" oder "wie hieß Ihr Lieblingslehrer" (was ist das eigentlich..???) macht man einen Account bei vergessenem PassworT sicher? Social-Hacking nennt man es, das Umfeld eines Opfers anzusehen. Der Name des Haustiers ist nicht wirklich schwer rauszukriegen. Schon mal drüber nachgedacht?

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 10:11 | Kategorie: Tipps und Hinweise

06.03.04

OK, auch nicht in die Metro...

Nach der Abwehr von Karstadt - vielleicht in die Metro? Die haben auch Videorekorder. Haben die noch offen? Kein Problem: www.metro.de und schnell die Öffnungszeiten gecheckt. Denkste Puppe.

Die Metro-Seite muss man sich einfach mal geben. Lautsprecher aufdrehen, zurücklehnen und dem Bontempi-Sound lauschen.

Achtung - das ist der größte europäische Handelskonzern! Bitte etwas mehr Respekt!

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 18:13 | Kategorie: Web-Usability

Karstadt mag einfach nicht...

Seit etwa drei Jahren testen wir nun die Usability von Karstadt.de. Damals wollen sie die Kunden noch dazu bringen in "MyWorld.de" umzulernen. Aber als das auch mit zweistelligen Mio-Budgets nichts half, kam man ja bekanntlicherwiese auf die kongeniale Idee, einfach "karstadt.de" zu verwenden. Gott sei dank hatte man die Domain in weiser Voraussicht reserviert...

Zum Wesentlichen: Schon vor drei Jahren hat man den Besuchern (kommt Be-sucher eigentlich von suchen?) das Suchen schwer gemacht. Wir stellen fest: Geändert hat sich bisher offenbar noch immer nichts. Browser auf, karstadt.de eingegeben (Achtung, man muß genau wissen, wie sich das schreibt. Ein t oder d zuwenig, schon geht nix mehr - Consors hat sich da schon mehr Gedanken gemacht) und schon schuppst die Homepage auf den Schirm. Nun noch die ablenkenden Blinki-Blinki-Gimmicks (der Desigener will schließlich auch leben) mit Klebeband abdecken und schon kann man in Ruhe lesen. Schnäppchen, Toppangebote, Highlights.. alles super. Nur wir wollen wie immer einen Videorecorder kaufen. Dazu geben wir unbedarft in "Produktsuche" links oben "Videorecorder" ein und drücken mutig "suche starten".

Was nur 2 Produkte? Tränen steigen uns ins Auge. Karstadt hatte doch im realen Leben zwar die HiFi-Abteilungen immer wieder verkleinert, aber ein paar Modelle waren schon immer da. Und jetzt?

Wir finden:
DAVIDEO VIDEORECORDER
Plattform: PC CD-ROM; Erscheinungsdatum: 20030502; lieferbar in 1 bis 2 Wochen

und:
Das Lexikon der Video-Praxis
Huber, Michael; LATERNA MAGICA

Aha. Wir kaufen also wieder keinen Videorecorder und warten stattdessen bis zum "20030502". Dann gibt eine PC-Software, die "Videorekorder" heißt. Das soll ja in 1 bis 2 Wochen sein. Wir scheiben heute den 6. 3. 2004. Aber schließlich ist heute Samstag und auch schon nach 18 Uhr, da hat Karstadt im realen Leben ja auch schon zu....

Epilog:

Natürlich hat Karstadt Videorecorder im Angebot. Man darf als Kunde halt nicht so unbedarft vorgehen. Genau hinsehen! Man muss aus den verschiedenen Shops aus dem Pull-down Menü auswählen. Für eine übergreifende Suche hat wohl das Budget nicht mehr gereicht - die einen stecken alles in die Schokolade, die andern in blinkende Banner.

Aber Vorsicht. Wer das Pull-Down entdeckt hat und meint, ein Videorecorder wäre ein Elektrogerät, bekommt die nächsten Bretter:

"Sie suchten in "Elektrogeräte" nach "videorekorder"
Es wurden keine Produkte gefunden!"

OK, in "TV, DVD & HiFi" gibts die gleiche Meldung:

"Sie suchten in "TV, DVD & HiFi" nach "videorekorder
Es wurden keine Produkte gefunden!"

Ach wissen Sie was? Suchen Sie Ihren doofen Videorekorder doch selber. Ich geh jetzt zu MediaMarkt auf "sind Sie hier zuständig?"-Jagd!

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 17:53 | Kategorie: Bad, bad sites

04.03.04

Geschlecht online?

Das soll dem Web nochmal einer nachmachen! Während sich der eine oder andere in der Zappelstube (lt. Brockhaus früher mal Disco) bei allzu aufdringlichen Frauen ab und an schon mal genau vergewissert, ob hinter der Schminke nicht doch Bartstoppeln stecken, weiß man das im Web schon genauer... Das Gender-Genie (Link unten) kann nach Eingabe eines Textes mit recht guter Genauigkeit unterscheiden, ob er von einer Frau oder einem Mann geschrieben wurde. Entwickelt wurde der Algorithmus an der Bar-Ilan University zu Israel.

Wir haben ein paar Tests gemacht und waren erstaunt - tatsächlich wurden alle Schreiberinnen und Schreiberlinge korrekt ohne Blick in den Wäscheschrank identifiziert. Allerdings braucht man für vernünftige Analyse mindestens 500 Worte - und natürlich muß der Text in englisch sein. Ich warne ausdrücklich davor, sich mit deutschen Texten dort hin zu wagen! Ich habe keinen meiner Schriftschnipsel gefunden, der mich -oops- nicht mit 2/3-Wahrscheinlichkeit dem weiblichen Geschlecht zugeordnet hätte.

Erst war ich ja beleidigt, dann desinteresiert und nun rede ich mir ein, dass Maschinen doch dumm sind. Aber vorenthalten wollte ich Euch diese Site dann doch nicht....

Dieser Text hier ist -man ahnt es- so geschrieben, dass das Votum nun eindeutig ausfällt:

...
Female Score: 0
Male Score: 30
The Gender Genie thinks the author of this passage is: male!
...

Pfuhhh, geschafft.
Fazit: Wenn man sich nur anstrengt, kann man auch Computern noch was lernen!

Und hier geht´s für die Mutigen zum Gender-Genie

Weiterlesen: "Geschlecht online?"
Geschrieben in Weblogs Kitchen um 19:13 | Kategorie: Wirklich Sehenswertes

03.03.04

Alles mÜUEller oder was?

Was für ein Start in den neuen Monat... Am Montag war es soweit, ab 10 Uhr Atomzeit konnten die neuen Umlaut-Domains bei der DeNic registiert werden. Pünktlich um 10.01 Uhr und 10 Sek. war´s auch schon wieder vorbei. Alles schon vergeben? Nein - ein paar Hardwareteilchen haben sich bei den Registraren wohl in Dampf aufgelöst. Gestern am Di sind dann offenbar die meisten Registrierungen durchgegangen.

Für die WebkÖche werden die nächsten Tage spannend: Höb ich meine Kunden-Dömains bekömmen? Wenn nöin, was dann? Es wird sicher einen nenneswerten Teil von Grabbing geben und man munketl, der eine oder andere "Online-"Anwalt (also einer mit Modem oder ISDN) hat schon mal den Architekten angerufen und plant einen Anbau an das eigenen Haus...

Dort wo es nicht eindeutig ist, v.a. bei Gattungsnamen wie Gründung, Öko oder Östrogenüberärger wird wohl einiges an Pozellan im Web zerbrochen werden. Fehlgeleitete eMails werden da noch das geringer Übel sein (obwohl bei Bestellungen und Anfragen... spannend...). Was Google mit Suchanfragen macht bleibt ebenfalls spannend. Oder wie Jäi Ar ausTexas an möllemann@mümmelmann.de einen Mail schreibt? Vielleicht geht gar der Export an deutschen Tastaturen mit Umlauten hoch und zieht uns aus dem Konjunkturtief (DANN war das mit den Umlauten sicher hinterher Schröders Idee oder was)? Hmmm. Schröder.de - bin mal gespannt, wer die nun hat...

Was praktisches: Wer die neuen Ümlaute in seinen Internet Explorer eingeben möchte, kann sich hier ein Plugin laden. Dann kann er auch öko.de statt xn--ko-eka.de eingeben - was aus Sicht der Umlautväter das selbe ist.

Oh Herr schmeiss Hirn vom Himmel!

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 11:04 | Kategorie: Tipps und Hinweise

01.03.04

Mann und Frau - wer surft schon genau...

Frauen: Bis vor kurzem hieß es, sie liegen bei der Nutzung des Webs schon fast gleichauf - nun tönt es wieder: Nein, lieber doch nicht. Eine neue Forsa-Studie (http://www.atfacts.de) bericht davon, dass im Jan 2004 zwar 63% der Männer, aber nur 47% der Frauen Onliner sind. Daß dies zusammen zwar 110% sind, hat mich auch erst verwirrt, ist aber korrekt, weil addieren is hier nicht!
Wer nun enttäuscht sein Shop-Admin-Passwort theatralisch über einem Bunsenbrenner den Rest geben will, handelt dennoch voreilig. Wer glaubt, die aus dem realen Leben bekannten Einkaufsgewohnheiten (siehe Beispiel) träfen auch im Web zu, der irrt -man ahnt es- schon wieder. Der Link zum Beispiel eben sagt natürlich nicht die ganze Wahrheit. Natürlich...

Frauen kaufen (sorry: auch) im Web sehr viel zielgerichteter ein, lassen sich weniger ablenken (Blinki-Gimmicks lassen eben nicht grüßen) und kaufen auch nicht unbedingt mehr als geplant. Wir haben bei unseren Usability-Analysen auch die Erfahrung gemacht, dass Frauen sehr viel mehr auf Hinweise und Ratschläge anderer Surferinnen (-innen!) achten, als Männer. Einige der letzteren Exemplare sollen ja auch schon halb verhundert -weil verirrt- in ihrem Auto in besonders unübersichtlichen Großstädten aufgelesen worden sein. Das eigenen Navigaitonssystem kann man ja heimlich fragen, aber so richtig offen auf der Straße nach dem Weg fragen? Das ist schließlich eine Frage der Ehre. Vielleicht haben sich da Rudimente ins Web gerettet?
Wie auch immer. Wo sich Frauen noch erheblich von Männern bei Ihren Nutzungsgewohnheiten unterscheiden, ist das Sicherheitsbewußtsein. Sie geben die Nr. der Kreditkarte (hoffentlich der eigenen, DAS wurde leider nicht mit untersucht) sehr viel leichter heraus. Datendiebstahl wird wohl eher als Schnick-Schnack angesehen. So gesehen sind sie vielleicht noch ein Stück pragmatischer. Denn ihre Männer geben sie (die Kleditkalte natüllich) nach jedem Redezvous und dem Genuß von Nr. 35a mit etwas 7 und wenig 12 dem fernöstlichen wirkenden Obel in die Hand. Und der verschwindet damit hinten ums Eck und kommt nach 10 Min. wieder. Nein - für eine Blankkopie hat die Zeit sicher nicht gereicht... Wir schweifen aber schon wieder ab.
Die kürzlich erschienene Studie von eResult "Woman Online II" weist deutlich auf einen der zentralsten Punkte hin. Frauen sind sehr viel "usability-sensibler". Unverständliche Formulare (also fast alle?), mißverständliche Navigationsbegriffe (also fast alle?) aber auch schlechtes Design (hmmm) halten sie erfolgreich vom Online-Einkauf zurück. Müssen die männlichen Shop-Architekten nun ihr Weltbild über Webseiten oder das über Frauen revidieren? Egal - beides mag auch einzeln helfen.

Für das Betreiben von Online-Shops sind solche unterschiedlichen Verhaltensweisen wichtig zu (er)kennen -natürlich je nach feilgebotenen Produktarten. Da kann es sich also schon mal lohnen, statt der klassischen Bannerwerbung vielleicht sogar in Foren... hmmm... oder gar...

Lassen wir das lieber heute dabei. Bevor Sie sich jetzt dumme Gedanken machen, auf die Sie dann am Ende auch noch kommen....

Weiterlesen: "Mann und Frau - wer surft schon genau..."
Geschrieben in Weblogs Kitchen um 20:21 | Kategorie: Tipps und Hinweise