Weblogs Kitchen


...ein humorvoller Blick
in die Küche der Webköche

25.02.04

Gebd uns mehr davo liab Schwabe...

Heide hend i was ganz besonders hübschs im Web enddeggd. Es hedd zwar nix mid mid oim diefe Bligg in d Web-Küchet z dun, abr des KANN man dr Weld nedd vorenthalde. Wie man hir joo scho lese kann, gehd dr Bligg heide no Schwobn. Und wr nun moid, i hädde mi hingesedzd und diese kloin Ardikl aufwendich ins Schwäbische übersedzd, dr irrd. Es gehd vil oifachr, hajo, so isch des!

Undr Schwabenproxy kann man oin beliabige Texd so verunglimbfe (alle Schwabe möge mir verzeihe) lasse. Abr dr Bedreibr "unimud" hedd no ois duuffgesedzd. Man man kann ganze Webseeide ins Schwäbische übersedze lasse. Oifach den URL oigbe und ab. Mid dräne jedzd no die Auge, als i Bundesregierung.de übersedzde ließ. Mai Nerve...

Wir brauche bidde mehr vo solchet Seide. Des Web selbsch isch unluschdich genug, hajo, so isch des!

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 11:37 | Kategorie: Tipps und Hinweise

24.02.04

Versagen die Autokonzerne im Web?

"Mit Vollgas vorbei" und "Das Versagen der Autokonzerne" tituliert die Internetworld (12.2003) auf Seite 36f. eine Fallstudie zu diesem Thema.

Von leeren Versprechen ist die Rede, von nicht sauber funktionierenden Webseiten und von nahezu inhaltsfreien Webseiten - wie bei dem Peugeot 406....

Übertrieben? Wohl eher nicht. So mancher Webauftritt der Hersteller läßt vermuten, dass die gleiche Agentur die für Farbfernseh- ;-) und Kinowerbung zuständig ist, auch die bunten Flashfilmchen und die nervigen Pop-ups für das Web erstellt. So fühlt man sich denn auch fast wie im Kino, wenn man einen dieser Auftritte anwählt. An den echten Informationsbedürfnissen des Besuchers sprich potenteniellen Interessenten mag sowas eher vorbei gehen. Nicht weit hergeholt erscheint die These, man möchte vielleicht eher wissen was ein Highliner-Paket ist? Oder was sich hinter einem der oft kryptrischen 3-Buchstabenkürzeln verbirgt? Warum das Sub-Woofer-Paket nicht mit der geteilten Rücksitzbank zu haben ist? Ob ein "Dual Brake Assist" beim Golf wohl was mit der grauen Tüte im Flugzeugsitz vor einem zu tun hat? Warum die Sonderausstattung wohl unter "Zahlen & Fakten" zu finden ist... Die Fragen des Besuchers scheinen immer mehr zu werden, je länger er auf den Seiten verweilt.

Die alte Kaufmannsweisheit "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler" scheint im Web irgendwie in Vergessenheit geraten zu sein. Hält die Angst vor dem Zorn der stationären Händler die Autokonzerne tatsächlich davon ab, vernünfitig mit den (Web-)Kundenbedürfnissen im Web umzugehen? Dann müßte der Klick zur Vereinbarung einer Probefahrt oder der Kontaktaufnahme zu einem nahegelegenen Händler ja erst recht funktionieren. Dass die Händler jedoch meist -hmmm unbedarft?- sind, wenn sie solche eMail-Anfragen bekommen, ist auch kein Geheimnis für die vorgehaltene Hand mehr.

Ein bewährtes Mittel ist offenbar auch, den eMail-Kontakt zu erschweren (erspart den Mitarbeitern enorm Zeit - das ist böse geschrieben, ich weiß), in dem man Terrorformulare hinter "Kontakt" setzt und -wie kürzlich Alfa Romeo- auch noch wissen möchte, welches Auto man denn gerade fahre. (Wenn sisch da wigglisch einer meldet, werdde wir ihn seine Daten erst mal konkret abribbe). Wer eine eMail-Adresse mit mehr als 20 Zeichen hatte, konnte noch nicht mal das verraten, weil das entsprechende Eingabefeld nur 20 Zeichen vorsah. Ein Test mit kürzeren eMails hat dann allerdings ergeben -was Wunder- dass der angeforderte Prospekt auch so nicht kam. (Bild: http://www.mario-fischer.de/usability/alfa.jpg)

Da ist also scheinbar noch viel im Argen und laßt uns alle in tiefe Dankbarkeit verfallen, dass man die Webdesigner nicht an die Autos selber läßt. Die Kupplung wäre beim neuen Modell sicher hinter dem Fahrersitz angebracht. Dazu befragt hieße es wahrscheinlich: Nunja, schalten ist nun etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Optik und der Platz im Fußraum des Fahrers ist doch enorm!

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 19:36 | Kategorie: Web-Usability

Man steht nicht nur dumm da, man steht davidoff...

Hmmm, Weihnachten stand gerade noch vor der Tür. Diesmal nicht zu spät sein. Wie wäre es mit ein paar rauchenden Accessoires für Papa? Schnell zur Website von Davidoff.

Ein Traum in Leberwurstbraun schlägt einem mitten ins Gesicht
(Bild: http://www.mario-fischer.de/usability/davidoff.jpg ). Im ersten Moment möchte man fluchtartig den Bildschirm verlassen und nachsehen, was dagegen wohl noch im Arzneischrank ist. Als das Taubheitsgefühl wieder nachgelassen hat, stellte ich mir ganz ernsthaft die Frage, wieveil Schadensersatz die Davidoffer wohl aus der Webagentur herausschlagen konnten. Auch eine Möglichkeit mit "online" Geld zu machen. Mit dem Shop hier geht das jedenfalls sicher nicht. Von der Optik zertretener Maikäfer ganz abgesehen... Die "0" hinter der Stückzahl im Mengenfeld macht einen schon stutzig.

Wer dort online shoppen möchte, steht nicht nur dumm da, er steht davidoff. The more you know... umso more läßt man das einkaufen wohl dort besser sein.

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 19:34 | Kategorie: Web-Usability

Web-Flash Gordon approaching...

Akademie.de heute in Ihren "Seitenblicken" -übrigens sehr empfehlenswert, insb. der Newsletter!- schlicht mit:
"So präsentiert sich eine flash-orientierte Medien-Agentur" auf den folgenden URL verlinkt: http://www.bartenbach.de/boyscamp/index_flash.htm. Das ist Grund genug, die Site ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen!

Ein wahress Feuerwerk an Animation und endlich mal was für die sonst so oft unbenutzen Brüllwürfel neben dem PC. Wer länger forscht, findet auch ein paar Ostereierlinks (die heißen so, weil man sie wie Ostereier durch Abfahren des gesamten Screens mit der Maus suchen muss) zum Content. Aha, verstanden. Kurze Suche nach Referenzen... Bissi suchen, Aha dort ein Link: Dann neues Fenster, neues Flash. Doch doch, es gibt ein "skip intro", allerdings -nachdem es wahrscheinlich zu oft geklickt wurde- klein und gut versteckt. Suchma ma. Eindrucksvoll! Daimler-Chrylser? Noch eindrucksvoller. Und was dort genau? Bissi suchen, Aha, zwei Printanzeigen entworfen. Hmmm, eindrucksvoll? Eindrucksvoll, dass Daimler-Chrysler sich nicht nicht zur Buntfilmwerbung im Netz hinreißen ließ... (Pfuhhh)

Über den Einsatz von Flash wird ja viel diskutiert. Aus Sicht der Benutzer eher selten. Gehen Sie mal in sich. Wirklich tief rein. Mögen Sie die bunten Hüpf-Lauf-auf-zu Filmchen als Eintrittshürde vor Webseiten? Gut - vielleicht das erste Mal. Beim zweiten Mal? Und immerimmerimmer wieder? Irgendwie wird man seltsam entspannt, wenn man den Browser des obigen Links wieder geschlossen hat und Stille einkehrt. Warum müssen Webseiten auch tönen? Will man den Besucher ins Swingen versetzen (Summsumm, kauf ich!) und warum gibt es noch keinen Ton mit "Welcome to the first Sex-Site with sound..."? Wäre doch für Großraumbüros ein guter Sport (wie schnell bekomme ich den Mantel über die Lautsprecher oder doch lieber Reset? Halt, hat der PC ja gar nicht mehr). Man wird dort (auf den Sex-Sites without sond) schon genau wissen warum.

Google hat übrigens seine liebe Mühe mit den Unternehmessites, die sich zu verflashten Seiten überredet haben lassen. Sie (Google ist weiblich..;-) kann die Inhalte nicht lesen und damit auch niemandem der danach sucht Auskunft geben. Man experimentiert gerade, wenigstens Flash-Links interpretieren zu können - was wenig nutzt, wenn der Inhalt trotzdem bildhaften Fernsehwerbungscharakter hat. Vielleicht besser so, denn Informationen findet man dort meist eh nicht - eher schon die unterschwellige Botschaft: Schau mal meine Seiten an, Bouah oder?

Es heißt ja auch, man könne mit Flash auch vernünftige Sachen machen, intuitive Navigationen zum Beispiel. Nur zu - zeigt mal her. Saturn-Hansa hat das schon versucht. Das Ergebnis war eine davonlaufende Navigation (kein Witz), die sich immer in die andere Richtung als die Maus bewegt hat - wabernde Untermenüs inclusive. Etwa 2 Monate war das am Netz - dann hat man es eingesehen. Wir haben auch das für die Nachwelt dokumentiert, leider sind die 8 MB Film für einen Link hier ein bischen zu groß. Schade.

Vielleicht hat jemand der Leser einen Link zu einer vernünftigen Seite? Wenigstens eine wäre doch gut zu kennen oder? Die Technik selber kann ja nichts dafür, dass das Erstellen so einen verdammten Spaß macht, dass man so leicht Raum, Zeit, Geld und den Kunden aus den Augen verliert.

Für eine Entscheidung aus Benutzersicht, mit der Maxime: "Mache es Deinem Besucher leicht, er sucht Infos - keine Unterhaltung" könnte man ruhig mal aus dem Bauch heraus argumentieren. Fragen Sie sich selbst ernsthaft: Mögen Sie Flash-Seiten wirklich - kommen Sie dort mit der (bisher im Web) erlernten Bedienung zurecht oder ist immer ALLES anders? Wer soll ein Sprachrohr bekommen: Ihr Content oder der Programmierer?

Noch nicht mal kurioserweise bleiben denn auch die meisten Flashseiten recht contentarm. Eine Vermutung wäre, dass nach dem Begleichen der Rechnung (oops) nur noch wenig Budget für Content übrig ist, dass das Ändern von Content recht aufwendig ist (Moment, das macht unser Flash Gordon) oder einfach nur, dass Flash selbst der CONTENT ist. Ein Schelm, wer hierbei Schlimmes entdeckt.

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 19:31 | Kategorie: Web-Usability

Der Anfang allen Beginns ist der Start

Editorial:

Ein Blick in die Küche der Webköche... Darum soll´s hier also gehen. Um Schmackhaftes, aber auch Verdorbenes - denn es gibt ja viele Webköche. Wir wollen denen nun ab jetzt ab und an auf die Finger sehen und Cherry-Picking betreiben. Also humorvoll die Rosinen aus dem Webkuchen raussuchen.

Jakob Nielsen (man mag von ihm halten was man will) als einer der Usability-Gurus meint, dass nur 2% aller Webseiten wirklich bedienbar sind. Wenn das stimmt, werden wir wenig Gutes im Web finden. Aber nörgeln macht auch viel mehr Spaß und mein Großvater (Gotthabihnselig) meint immer: "Junge (das war damals ich), Junge, jeder ist zu etwas nütze! Und wenn er nur als schlechtes Beispiel dient!" Recht hatte er.

Daher wollen wir Genörgeltes auch immer als warnendes Beispiel verstehen, von dem man lernen kann. Gestern stand dieser Blog noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen großen Schritt weiter. Ich wünsch uns eine gute Blogging-Time...

Geschrieben in Weblogs Kitchen um 19:25 | Kategorie: Tipps und Hinweise